Nach dem enttäuschenden Jahr 2015 war 2016 für den WBC Tirol wieder eines der Superlative. Sowohl die Damen als auch die Herren konnten ihre Meistertitel zurückerobern und auch in den Nachwuchsbewerben langte man ordentlich zu: 3x Silber und 2x Bronze standen beim Saisonschluss zu Buche. Innsbruck ist wieder Wasserball-Hauptstadt.
Dabei hatte den WBC Tirol zumindest bei den Herren vor der Spielzeit niemand auf dem Zettel, noch im November 2015 waren sie in einem Debakel untergegangen: Die 8:19 Heimniederlage gegen den Meister Salzburg hatte Spuren hinterlassen. Und kann im Nachhinein mit Fug und Recht als Wendepunkt betrachtet werden. Denn was darauf folgte, war ein unwiderstehliches Comeback. Sieg für Sieg wurde eingefahren, souverän ging es für Tirol bis ins Finale, ohne Verlustpunkte führte eine Erfolgsserie bis zum sensationellen 16. Staatsmeistertitel seit 1990.
Das Finale gegen Salzburg geriet trotz ersatzgeschwächter Truppe zu einem Spektakel für Tirol, insbesondere der Hinspiel-Erfolg war eine Machtdemonstration gegen konsternierte und im dritten Viertel fast schon ratlose Titelverteidiger, die man mit schnellen Kontern eiskalt erwischte. Im Rückspiel war mehr Geduld und Ausdauer gefragt, eine 6:10 Führung galt es im letzten Viertel über die Zeit zu bringen, was unter Aufbietung der letzten Kraftreserven gelang. Haarscharf, aber doch – Tirol hatte den Titel zurück.
Und auch die Damen konnten die Goldene wieder zurück nach Tirol holen. Weniger Thriller, stattdessen umso mehr Coolness: Franziska Thönis Team ließ vom ersten Spiel an keinen Zweifel daran, wo die schillerndste aller Medaillen am Ende der Spielzeit hingehörte. An den Hals der WBCT-Spielerinnen nämlich, und am Ende einer perfect season mit 12 Siegen in ebensovielen Spielen wurde sie den jungen und doch so abgeklärten Spielerinnen verdientermaßen auch umgehängt. Bereits nach drei von vier Runden war dem WBCT der Titel nicht mehr zu nehmen gewesen, insbesonders in den Derbies gegen Bregenz/Dornbirn musste man dabei durchaus starke Konkurrenz überwinden.
Die vielen Medaillen in den Nachwuchsklassen sollen auch nicht unerwähnt bleiben, die Basis des Erfolgs der Bundesligamannschaften, war in Innsbruck immer schon konsequente Nachwuchsarbeit. Auch in diesem Jahr konnten im Farmteam WBC Innsbruck wieder junge Spieler Bundesliga-Erfahrung sammeln, auch dieses Jahr konnten von der U-12 bis zur U-19 alle Nachwuchsbewerbe bespielt werden, was in Österreich einzigartig ist. 3 Silbermedaillen (U-19, U-15, U-12) und zweimal Bronze (U-17, U-13) sprechen für sich – auch, wenn Nachwuchskoordinator Zoltán Ádám noch lange nicht zufrieden ist. In den nächsten Jahren soll wieder das oberste Treppchen in Angriff genommen werden.