Tirol schlägt Salzburg in Wasserball-Thriller

Abpfiff, Jubel, Erleichterung – der WBCT hat es geschafft und biegt in einer Nervenschlacht den Tabellenführer Salzburg 11:10. Der Wiener Sport-Club kann im letzten Viertel den WBC Innsbruck abschütteln und das Kellerduell der Bundesliga klar für sich entscheiden. 

WBCI vs. Paris Lodron Salzburg

Der Auftakt der Bundesligarunde im Innsbrucker USI-Bad lieferte keine Überraschungen. Tabellenführer Salzburg setzte sich klar gegen das Innsbrucker Farmteam WBCI durch, das immerhin beachtliche 7 Treffer erzielen konnte. Dass die Partie trotz der scheinbar klar verteilten Karten nicht ganz ohne Anspannung und gesunde Aggression ablief, stellt nicht zuletzt Wolfgang Pfaus früher Ausschluss mit Ersatz unter Beweis, der die erhitzten Gemüter allerdings rasch abkühlen ließ.

WBCT vs. Wiener Sport-Club

Im Anschluss gab sich auch eine dezimierte Tiroler Mannschaft gegen den WSC keine Blöße und konnte einen deutlichen Pflichtsieg gegen junge Wiener einfahren. Dass Tirol schon hier der wichtigen Sonntagspartie gegen den Erzrivalen Salzburg entgegenfieberte, ließ sich kaum verbergen, die Anspannung wurde in einer hochkonzentrierten und ernsthaften Leistung abgeleitet, das Ergebnis fiel überdeutlich aus.

Westderby: WBCT vs. PL Salzburg

Am Sonntag um 09:00 war es dann so weit: Das erste große Derby des Grunddurchgangs wurde angepfiffen und die einzigen bis dahin ungeschlagenen Teams standen sich im direkten Duell gegenüber.

Die letzten drei Gipfeltreffen waren an die Mozartstädter gegangen, zuletzt konnten sie im Finale der Bundesliga-Vorrunde gewinnen, was ihnen wichtige Bouspunkte einbrachte. Salzburg ging also leicht favorisiert in die Partie, mit dem von seiner Sperre zurückgekehrten Regisseur Tamás Gyurováth war der amtierende Vizemeister zudem in Bestformation nach Innsbruck angereist. Tirol musste indessen Christian Böhme verletzt vorgeben und ein weiterer schwerwiegender Verlust ließ nicht lange auf sich warten: Eine hektische Anfangsphase und ein hitziges erstes Viertel forderte ausgerechnet in Johannes Gratzl ein frühes Opfer, der Abwehrchef war nach drei Ausschlüssen in den ersten 8 Minuten zum Zuschauen verurteilt.

Die Tiroler Abwehr hielt allerdings selbst ohne Gratzl die Stellung und auch im Angriff konnte der Titelverteidiger wichtige Treffer setzen. Früh ging man 3:0 in Führung, Salzburg brauchte allerdings seinerseits nicht lange um das Ergebnis zu drehen. Es folgte ein hollywoodreifer Schlagabtausch. Tirol behielt die Nerven, konnte nach einem 4:6 Rückstand egalisieren und glänzte immer wieder in der Defense.

Obwohl fast durchgehend in Unterzahl (Ausschlussverhältnis am Ende 16:7 zu ungunsten Tirols) bewies der Meister Moral und kämpfte aufopferungsvoll. Nach 3 Vierteln stand es 7:7 und der WBC Tirol warf noch einmal die letzten Reserven in die Waagschale. Das Aufbäumen machte sich belohnt, Tirol spielte in der wichtigsten Phase der Partie bärenstark auf und ging durch Johann Stadl zwei Minuten vor Abpfiff mit drei Toren in Führung.

Durch die Ausschlüsse schon arg dezimiert, gerieten die zwei finalen Minuten zu einer veritablen Zitterpartie auf der Innsbrucker Spielerbank, denn Salzburg holte auf. Erst als 2 Sekunden vor Schluss Gyurováths Lob vom Querpfosten abprallte, war Tirol-Coach Pavol Kovác erlöst und der Sieger der Duells stand fest: Meister Tirol holt daheim die wichtigen Punkte und macht einen wichtigen Schritt Richtung Play-Offs.

„Das sind die Spiele, für die wir täglich im Becken Kilometer runterspulen und im Kraftraum schwitzen“, sagt Tirol-Kapitän Christophe Koroknai nach der Partie, „auf dieses Derby waren wir seit Wochen heiß und es hat uns nicht enttäuscht. Der Sieg war wichtig für uns, aber jetzt müssen wir so doppelt so entschlossen weitermachen, nur darauf kommt es an.“

WBCI vs. WSC

Das Schwitzen lohnte sich definitiv auch auf den tropisch temperierten Zuschauerrängen in der USI-Schwimmhalle, auf das mitreißende Spitzenderby folgte um 10:30 das nicht minder spannende Kellerduell der Bundesliga, in dem der WBCI allerdings unglücklich agierte. David Altmann schied schon im ersten Viertel mit Ersatz aus, angeführt von Tom Donkovic und Raphael Gartner ließ Wien dem WBCI keine Chance, auch wenn der Sack erst im letzten Viertel endgültig zugemacht werden konnte. WBCI-Goalie Martin Valter hielt die Innsbrucker Youngsters noch lange im Spiel, das schon vorzeitig durch das Ausfallen der wichtigsten Leistungsträger entschieden war (auch Perisutti, Benedetto, Frolik mussten vorzeitig mit drei Ausschlüssen raus).

Ergebnisse:

Samstag, 4.2.2017:

WBCI – PLS 7-27 [<- Klick für Statistik]

WBCT – WSC 31-3

Sonntag, 5.2.2017:

WBCT – PLS 11-10

WBCI – WLS 8-15

Tabelle