Seit 6 Jahren sind die Wasserballer des WBC Tirol das Maß aller Dinge in heimischen Gewässern. Dieses Wochenende könnten die Innsbrucker bereits vorzeitig die Titelverteidigung fixieren und die finale Heimrunde am 28.-29. Juli im Tivoli zur Kür werden lassen.
Vier mal acht Minuten intensiver Kampf über- und unter Wasser, gefinkelte Spielzüge, spektakuläre Traumtore: Wasserball – die älteste olympische Mannschaftssportart – hat zwischen Handball und Wasser-Pankration einiges zu bieten und im Innsbrucker Tivoli seit Jahrzehnten mehr als nur eine Heimat. Seit gut zwei Dekaden befindet sich hier die unbestrittene Wasserball-Hochburg Österreichs, 14 Meistertitel konnten in den vergangenen 20 Jahren nach Tirol geholt werden, die letzten fünf Spielzeiten wurden gar in beeindruckender Serie vom WBC Tirol entschieden. Nach 31 Pflichtspielsiegen in Folge steht das Team um Cheftrainer Pavol Kováč nun nach zwei von vier Play-Off Runden souverän an erster Stelle und könnte dieses Wochenende in Salzburg bereits die Titelverteidigung, und damit den 6. Titel in Serie, fixieren. Allerdings wird es den Tirolern nicht leicht gemacht: kontinuierlich schließen die hartnäckigen Verfolger aus Salzburg und Graz auf – die diesjährige Spielzeit gestaltet sich wesentlich spannender und ausgeglichener als so manche zurückliegende Saison.
Garant für den Erfolg und maßgeblich beteiligt an der beeindruckenden Bilanz der letzten Jahre, ist die gut strukturierte Nachwuchsarbeit, die seit der Einrichtung des Leistungszentrums Tirol vor 10 Jahren, den schwierigen infrastrukturellen Bedingungen für den gesamten Schwimmsport in Tirol (keine 50m Schwimmhalle in ganz Westösterreich) trotzt, beständig Früchte trägt und in Regelmäßigkeit Eigenbauspieler und junge Talente zu Leistungsträgern aufbaut. Einen wichtigen Schritt stellte in diesem Zusammenhang die Gründung des WBC Innsbruck dar – das Ausbildungsteam in dem junge Spieler an die oberste Spielklasse herangeführt werden sollten, schaffte schon im zweiten Jahr seines Bestehens den Sprung in die österreichischen Top 4 und auch heuer ist der Innsbrucker Wasserball mit zwei Teams im oberen Play-Off der Bundesliga vertreten. Jung-Kapitän Philipp Perisutti sorgte mit seinen 16 Jahren in den vergangenen Spielzeiten bereits für die eine oder andere Sensation, Patrick Schallners aufsehenerregende Leistungen im Fohlenteam wurden unter anderem mit der Einberufung in das Heeressport- Programm honoriert und so manches Nachwuchstalent hat bereits der Ruf in die Kampfmannschaft ereilt, wie das 18-jährige Riesentalent Paul Kováč, der sich zu einem wichtigen Leistungsträger des Titelverteidigers entwickelt hat und als Centerstürmer immer wieder sein Können aufblitzen lässt. In der Nachwuchsklasse sind die Erfahrungen aus der Bundesliga natürlich Gold wert, Perisutti, Eisl und Co. dominieren in der Junioren- und Jugendmeisterschaft und bilden das Rückgrat des Nationalteams in ihren Jahrgängen.
Doch nicht nur die Herrenteams bringen das Wettkampfbecken zum brodeln, auch die Damen des WBC Tirol können auf eine beeindruckende Siegesserie zurückblicken, die in Champions-League Teilnahmen und Meistertiteln gipfelte. Nach der Silbermedaille der letzten Saison, stehen die Chancen des Damenteams um Franziska Thöni und Christina Patterer dieses Jahr wieder gut, den Pokal nach Innsbruck zurückzuholen und an die zurückliegenden, auch international erfolgreichen Spielzeiten anzuknüpfen und es der Herrenmannschaft gleichzutun.
Letzterer steht noch eine schwere Auswärtsrunde in Salzburg bevor, bei der die hungrigen und verstärkten Konkurrenten ihre letzte Chance wittern, den bislang ungeschlagenen Tirolern die erste Niederlage zuzufügen und damit die Meisterschaft weiter offen zu halten. Die Mannschaft um Routinier Christian Burtscher bereitet sich indessen ruhig und konzentriert auf die bevorstehenden Aufgaben vor und denkt von Spiel zu Spiel. „Die Ausgangsposition ist optimal, bis hierher haben wir eine gute Saison gespielt, aber abgerechnet wird am Ende der Saison“ ist man sich unter den Spielern einig, den Nimbus des Ungeschlagenen möchte man allerdings so lange wie möglich verteidigen, gerade in dieser entscheidenden Phase der Meisterschaft. Die Erwartungen sind hoch beim WBC Tirol, eine lange, entbehrungsreiche Saison neigt sich dem Ende zu und es gilt alle Kraftreserven für die Zielgerade zu mobilisieren, um die letzte Play-Off Runde vor heimischem Publikum zu einer Wasserball-Gala gedeihen zu lassen, bei der man am Ende am Siegerpodest steht und sich der Meisterpokal der Bundesliga zu jenem des bereits errungenen Cupsieges gesellt.
Bundesliga-Finale am 28.-29.Juli im Tivoli. Die Zutaten stehen bereits fest: Vier mal acht Minuten intensiver Kampf über- und unter Wasser, gefinkelte Spielzüge, spektakuläre Traumtore von Champions-League erprobten Sportlern, vor einer tollen Kulisse im Innsbrucker Tivoli mit Sommernachtsparty und Feststimmung. Und am Ende gewinnt – so viel steht fest – das Publikum.
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