Perfect Season für Tirol – WBCI holt die ersten Punkte des Play-Offs.

Ondrej Janov zeigte sich auch im heimischen Becken in Festtagsform

Bei der finalen Play-Off Runde im Innsbrucker Tivoli waren die Positionen der Innsbrucker Mannschaften bereits bezogen und gefestigt, die Titelverteidigung war den Tirolern schon in Salzburg geglückt und rechnerisch nicht mehr zu nehmen. Die beeindruckende Siegesserie von bis dahin 34 gewonnen Spielen galt es in Innsbruck allerdings um drei weitere Erfolge zu prolongieren und damit eine überragende Saison vor heimischem Publikum zu krönen.

Es ging bei der Heimrunde also um nichts geringeres als die Ehre, und als wäre dies für die Mannschaft um Gigi Burtscher nicht Ansporn genug, setzte Coach Pavol Kovác noch einen drauf: Sein seit über 40 Jahren kultivierter, autoritärer Schnauzer sollte im Falle einer gesamten Saison ohne Punktverlust das Zeitliche segnen, wer Pavol Kovács Gemüt kennt, hörte sehr deutlich die implizite, schreckliche, ja apokalyptische Drohung, die hinter seinem folgenschweren Entschluss stand, der eilig durch Anrufe bei Pressevertretern abgesegnet und kundgetan wurde. Der WBC Tirol war also zum Siegen verdammt, im Falle einer Niederlage waren die Folgen nicht auszudenken, der Widerhall der kühnen Wette begleitete die Spieler eine Woche lang zum Training und lauerte wie ein mächtiges Donnergrollen hinter der Nordkette auf jeden Faux-Pas der Spieler und Funktionäre. Die Anspannung vor der besagten Runde war groß, den Druck, der auf den Schultern der Tiroler lastete, kennt man höchstens aus TV-Dokumentationen über den Mariannengraben. Schon beim Probegalopp gegen den WBCI hätte sich so manch ein Spieler gerne in eine Tauchglocke zurückgezogen, die Gebrüder Schallner und Philipp Perisutti auf Seiten des WBCI spielten fahrlässig mit dem Leben ihrer Trainingspartner: jeder Konter und jedes Tor (und es waren einige spektakuläre Treffer dabei), das ihnen glückte, erhöhte die Mühsal des geplagten Meisters um unzählige Bar. Der 11:16 Sieg des WBC Tirol war zwar nie in Gefahr, das Ende des Schraubstocks war allerdings noch lange nicht erreicht.

Schließlich warteten die richtigen Herausforderungen am nächsten Tag: Die Grazer und Salzburger warteten nur darauf, die Tiroler noch einmal zum Abschied der gnadenlosen Urgewalt ihres Trainers auszusetzen und verteidigten den Pavolschen Schnauzer unerbittlich. Dessen Laune litt beträchtlich unter den zahlreichen hochkarätigen Ausfällen, die er zu kompensieren hatte: Christian Böhme, Thomas Niklanovic, Michael Röhle, Tobias Grabher waren allesamt verhindert, Alex Peterson(15), Andreas Posch(14) und Max Frolik(14) sprangen ein und machten ihre Sache hervorragend, belohnten sich sogar mit Toren zum Einstand.

Routinier Tomas Bundschuh half den Jungen mit all seiner Erfahrung als verlässlicher Ruhepol
Die ersatzgeschwächten Grazer hatte Tirol trotz Druck und Aufregung gut im Griff, auch die Ausfälle konnten gut kompensiert werden. Pavol Kovac musste fast nicht brüllen und verspürte wohl zum ersten Mal an diesem Wochenende ein wenig Angst um seine geliebte Rotzbremse, die an diesem Sonntag noch einmal in voller Pracht erschien, als wollte sie ihren Inhaber im letzten Moment umstimmen. Das klare 10:19 über die Steirer, die sich über das gesamte Play-Off als harter Gegner entpuppten, war ein toller Erfolg doch die gesamte Konzetration galt ab dem Abpfiff dem Salzburg Spiel. Die Konkurrenten aus der Mozartstadt, die in der Person ihres Nachwuchstrainers Vladimir Savtchenko selbst einen Träger prächtigen Oberlippenschmucks in ihren Reihen wissen, wollten sich mit allen Mitteln gegen die Enthaarung Kovács stemmen, und nahmen damit wissentlich in Kauf, dass den Innsbruckern unfassbare körperliche und psychische Abgründe drohten.

Doch zunächst folgten die Spiele des WBCI, wobei vor allem jenes gegen Graz in Erinnerung bleiben dürfte. Mit einer großartigen Mannschaftsleistung brachte man den WBV Graz an den Rande einer Niederlage, doch schaffte man es nicht mit drei Toren Vorsprung den Sack zuzumachen (Pavol Kovác zeigte bedrohliche seismische Aktivität). Johann Stadls Truppe konnte leider einige Sitzer und Mann mehr Situationen nicht verwerten, die wohl zur Entscheidung geführt hätten (Herr Kovác wies schon magnetometrische Veränderungen und Temparaturerhöhungen auf), die Grazer holten bravourös auf und konnten durch ein physikalisch unmögliches Tor, das jedoch gegeben wurde, ausgleichen (Stromboli Kovác war jetzt wirklich kurz vor dem Ausbruch und musste im Interesse seiner Barbierung beschwichtigt werden). Das Spiel endete mit einem 12:12, insgesamt wird das Erreichen der ersten Punkte im sehr stark besetzten heurigen Play-Off aber positiv in Erinnerung bleiben, zumal die Tiroler Nachwuchstruppe in der Tat mit einer starken Leistung aufzeigte und ausgesprochen unglücklich um den Sieg gebracht wurde.

In der Folge kam es zum Entscheidungsspiel zwischen Salzburg und Tirol, das schon nach der ersten Halbzeit in trockenen Tüchern war. Schon im ersten Viertel verlor PL Salzburg seinen Top-Scorer Dávid Csente und Center-Verteidiger Patrick Schütz, der WBC Tirol konnte seine Führung in einem, trotz allem, intensiven Spiel mit wenig Unterbrechungen bis zum Ende souverän verteidigen und damit den 37. Sieg in Folge verbuchen. Erleichtert konnte man nun endlich die Meisterfeier begehen, zur Krönung dieser erfolgreichen, extrem langwierigen Saison wurde Pavol Kovács Oberlippe zum ersten Mal nach 40 Jahren von der strahlenden Sonne am Tivoli geküsst und durfte sich unter den Augen der Lokalmedien im Anschluss zusammen mit Obmann Richard Kössler und Sposor Erich Hoffmann ein erfrischendes Bad im Tivoli genehmigen.

Ergebnisse:

WBCI – WBCT: 11-16

WBVG – PLS: 9-18

WBVG – WBCT: 10-19

WBCI – PLS: 8-21

WBCI – WBVG: 12-12

PLS – WBCT: 7-12

DER WBCT IST DAMIT DER UNGESCHLAGENE MEISTER DER SAISON 2012!
„Ohne Schnurrbart ist ein Mann nicht richtig angezogen!“ – Salvador Dalí

     

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