Graz erkämpft sich mit Überraschungssieg Halbfinal-Ticket, IWV nach Meltdown draußen

In der letzten Runde der Herren Bundesliga musste Tirol nach sieben Siegen in Folge erstmals wieder Federn lassen. Doch die Niederlage in Graz blieb für den Tabellenführer folgenlos, mit fünf Punkten Abstand zu den Verfolgern konnte man den Sieg des Grunddurchgangs verbuchen. Die Grazer konnten ihren Platz in den besten 4 Teams mit ihren zwei Siegen jedoch fixieren, der Vorjahres-Dritte IWV muss sich hingegen nach zwei schweren Niederlagen von Medaillenhoffnungen verabschieden. Im „Endspiel“ der Regular Season ging es am Sonntag dann um die Zusammensetzung der Halbfinal-Paarungen. Salzburg schlug dabei den stark aufspielenden ASV knapper, als es der Endstand vermuten ließe, mit dem 12:8 Heimsieg war die Wiederholung der Paarung im Play-Off besiegelt. Im anderen Semifinale spielen Ende Mai Graz und der WBC Tirol um den Einzug ins Finale.

Mittwoch, 25.4.:

Für den IWV hing sehr vieles vom Wiener Derby ab, das Mittwochabends in der Schmelz stattfand. Für die Vorjahresdritten war das Restprogramm vor dieser letzten Runde eines, in dem Endspiel auf Endspiel folgte, die Internationalen unter Siegzwang starteten dementsprechend mit einer Führung in das Spiel. Der in diesem Jahr stark aufspielende ASV war allerdings um keine Antwort verlegen und drehte das Ergebis noch im ersten Viertel. In der Folge ließ Mike Faschings Team gegen den IWV gar nichts mehr zu: Nicht ein einziges weiteres Tor war dem IWV in dieser Partie vergönnt, während der ASV seine Führung stetig ausbauen konnte. Am Ende stand ein 12:1 Sieg für den ASV zu Buche, mit einem klassischen Knock-Out ließen die Aufsteiger der Saison die Play-Off Träume des IWV platzen, bei denen außer Center Toni Vidovic alle Leistungsträger dabei waren.

„Es war wohl das beste Spiel meiner Mannschaft seit ich hier Trainer bin.“
resümierte der zufriedene ASV-Coach Mike Fasching nach der Partie, dessen Team nach diesem Triumph über den Stadtrivalen nicht mehr von Platz 2 der Tabelle verdrängt werden konnte.

ASV Wien vs. IWV 12-1 (2-1; 3-0; 4-0; 3-0)

Samstag, 28.4.:

Um 16:00 gastierte der WBC Tirol bei den traditionell heimstarken Grazern, die den Play-Off Einzug auch rechnerisch fixieren wollten. Für Tirol war dieses Spiel nach 7 Siegen in Folge eine wichtige Standortbestimmung vor den Play-Offs, der Sieg im Grunddurchgang war den Vizemeistern kaum mehr zu nehmen. Aus Tiroler Sicht war dies allerdings keine befriedigende Erklärung für den müden Beginn, nach der ersten Halbzeit musste man gegen clever agierende Grazer einem 3-Tore-Rückstand hinterherlaufen. Diesen konnte man zwar abarbeiten, doch Graz-Goalie Popic spielte in der Folge groß auf und ließ die Jalousien herunter. In einem Herzschlag-Finale der Partie hatte Graz unter der Führung Matej Rajsps (4 Tore) das bessere Ende für sich und konnte den 11:10 Vorsprung über die Zeit bringen.

„Man muss den Grazern zu ihrer abgebrühten Leistung gratulieren, für uns ist nun die Zeit für eine intensive Trainingsvorbereitung angebrochen. Die Niederlage hat uns zum richtigen Zeitpunkt gute Hinweise gegeben, wo wir uns verbessern müssen, damit sich das im Play-Off gegen Graz nicht wiederholt.“
Tirol-Kapitän Christophe Koroknai

Wir schlagen Wasserball Club Tirol nach überlegenem Start knapp mit 11:10 und sind nach Paris Lodron Salzburg Wasserball…

Gepostet von WBV-Graz Wasserball am Samstag, 28. April 2018

WBV Graz vs. WBC Tirol 11-10 (2-2; 4-1; 3-4; 2-3)

Während das Duell zwischen der Spielgemeinschaft Innsbruck/Dornbirn gegen den Wiener Sport-Club wegen Transportproblemen abgesagt werden musste, kam es in Salzburg zur Partie zwischen Salzburg und dem IWV, das einen Favoritensieg brachte, der in der Höhe doch eine kleine Überraschung darstellte: Hatte der IWV im Hinspiel noch mit einem 13:9 Sieg für eine kleine Sensation gesorgt, geriet man in Salzburg ähnlich unter die Räder wie am Mittwoch gegen den ASV. Salzburg gab sich beim 15:3 Sieg gegen die Internationalen keine Blöße und machte auch ohne Center István Hegedüs einen großen Schritt Richtung Platz 3 in der Endbilanz.

PL Salzburg vs. IWV 15-3 (3-0; 4-1; 4-1; 4-1)

Sonntag, 29.4.:

Mit einem 37:7 gegen den WSC rehabilitierte sich Tirol für die am Vortag erlittene Niederlage gegen Graz, die Tiroler waren offensichtlich auf Wiedergutmachung aus und wollten den Grunddurchgang mit einem positiven Erlebnis abschließen. Dies gelang mit einem Kantersieg gegen dezimiert angereiste Wiener, auch rechnerisch fixierte man mit dem 10. Sieg in 12 Spielen den ersten Tabellenrang.

WSC vs. WBCT 7-37 (2-7; 1-8; 1-10; 3-12)

Auch Graz legte im Fernduell um Platz 3 (Salzburg war vor dem Duell gegen ASV noch in Schlagweite) souverän vor und schlug WBCI/Dornbirn klar 21:12, nachdem man zu Beginn der Saison noch gegen die Spielvereinigung unterlegen war.

WBVG vs. WBCI/Dornbirn 21-12 (4-1; 6-2; 4-5; 7-4)

Das wichtige Endspiel des Grunddurchgangs zwischen Salzburg und dem ASV entschied über die Halbfinal-Paarungen der Bundesliga, eine Niederlage Salzburgs würde Graz auf Platz 3 hieven, im Semifinale würde sich in dem Fall das Vorjahres-Finale zwischen Salzburg und Tirol wiederholen. Der Beginn der hochklassigen Partie ließ diese Konstellation für wahrscheinlich erscheinen, ASV startete furios und ging vor den Augen des Teamchefs und der im Bad gebliebenen Tirolern gleich mit 3 Toren in Führung. Salzburg, das in Abwesenheit von Hegedüs und mit wenigen Ersatzspielern antrat, fand jedoch bald ins Spiel und es entwickelte sich ein hochklassiger Schlagabtausch zwischen zwei groß aufspielenden Teams. Erst gegen Ende der Begegnung konnte sich der Titelverteidiger knapp durchsetzen und der erstklassigen Scorerqualität Mojics und der starken Leistung des ASV Centers Jakovljevics Herr werden. Letztlich war es die individuelle Klasse und physische Überlegenheit der Salzburger (insb. Jaksa und Zivanovic trugen ihr Team durch großartige Einzelaktionen zum Erfolg) am Ende den Sieg einbrachten. Dabei mussten die Gastgeber nach der Verletzung Kreils mit nur einem Wechselspieler auskommen und durften sich keine persönlichen Fehler mehr leisten.

PLS vs. ASV 12-8 (0-2; 6-2; 2-2; 4-2)

Damit stehen die Halbfinal-Begegnungen fest, die am 25.-27. Mai im Best-of-Three Modus ausgetragen werden:

WBC Tirol vs. WBV Graz

ASV Wien vs. PL Salzburg

Man muss dabei nicht die Statistiken bemühen, um zu sehen, dass hier alles offen ist. Schon im Grunddurchgang gingen die Duelle der Halbfinalisten jeweils mit 1:1 aus, sowohl die Grazer, als auch der dieses Jahr stark aufspielende ASV haben gezeigt, dass sie das Zeug zur Teilnahme am Endspiel haben und die Vorjahres-Finalisten vorzeitig entthronen könnten.