Jahresrückblick: 2015

2015 war ein schwieriges Jahr für den Tiroler Wasserball, ein Jahr des Umbruchs und das unglückliche Ende einer unglaublichen Serie: Zum ersten Mal nach 8 Titeln in Folge bleibt den Tirolern der Meistertitel verwehrt. Schon im Halbfinale war in diesem Jahr Endstation für Pavol Kovács Mannschaft, die nach drei turbulenten Partien gegen Graz den Kürzeren zog.

Gerade zum 25. Jahrestag seines Bestehens wollte Tirol das Husarenstück gegen siegeshungrige Salzburger und kurzfristig verstärkte Grazer einfach nicht gelingen: Es blieb nach zwei klaren Siegen gegen Wien bei einer enttäuschenden Bronzemedaille, die reichlich Anlass für trübe Gedanken lieferte. Schließlich hatte es auch vielversprechende Phasen in der Saison gegeben, mit Yusnier Kindelan-Cuervo und Zoltán Ádám waren zwei wichtige Leistungsträger zur Mannschaft gestoßen und letztlich war man in der Saison Dritter geworden, ohne gegen den neuen Meister verloren zu haben. Fakt ist allerdings auch, dass in den wichtigsten Partien gegen Graz die Durchschlagskraft, die Konzentration und wohl auch die Fortune gefehlt hatte.

Die nachdenklich stimmende Saison hielt für den WBCT allerdings auch erfreuliche Ergebnisse und tolle Erfolge bereit: Der neue Nachwuchstrainer Zoltán Ádám brachte viel Schwung in die Nachwuchssektion der Tiroler Teams, bis zum Ende der Saison hatte etwa die U-17 des WBCI eine beachtliche Entwicklung durchlaufen. Die WBCT-Damen wurden nach einer großartigen Heimrunde Vizemeister und der internationale Bodensee-Cup konnte souverän gewonnen werden – Tirol stellte gleich zwei Mannschaften bei dem beliebten Strandwasserball-Turnier.

Der größte Erfolg war aber mit Sicherheit das großartige Abschneiden der österreichischen Delegation bei der Waterpolo Development Trophy in Teheran. Beim Gewinn der sensationellen Bronzemedaille in dem stark besetzten interkontinentalen Bewerb stellte der WBCT mit 6 von 13 Spielern fast die Hälfte des Kaders, das groß aufspielende Team wurde erst im Halbfinale von Gastgeber Iran gestoppt, konnte anschließend aber auch noch EM-Teilnehmer Malta bezwingen und Rang 3 erobern.

Nach der enttäuschenden regulären Saison konnten sich viele Spieler also einigermaßen rehabilitieren, die neue Spielzeit startete nach einer harten Vorbereitung dann unter neuen Vorzeichen. Denn die Mannschaft sieht sich nach dem Abgang der Leistungsträger Bundschuh, Kupka, Grabher, Hengl und dem verletzungsbedingten Ausfall von Paul Kovác einer besonders schweren Aufgabe gegenüber. Die Pflichtsiege wurden immerhin großteils souverän eingefahren, beim Who-is-who der Meisterschaft musste man sich dem neuen Titelverteidiger im Grunddurchgang allerdings schon zweimal geschlagen geben – beim Hinspiel nach einer mitreißenden und guten Partie, beim Rückspiel nach einer durchwachsenen Leistung ohne Chance auf den Sieg gegen den neuen Favoriten.

Das Saisonziel bleibt aber auch 2016 unverändert der Meistertitel, mit frischem Elan und einigen Umstellungen in der Trainingsroutine wil Pavol Kovác Tirol wieder zur Goldenen führen. Zur 17. seit 1990.